Gliederung der Bachelorarbeit: Die Bachelorarbeit ist für Studierende zum Zeitpunkt der Erstellung in der Regel die umfangreichste wissenschaftliche Arbeit ihres Studiums. Sie beweisen damit, dass sie selbstständig eine Fragestellung wissenschaftlich ausarbeiten können. Die Gliederung ist das, was dem Leser den ersten Eindruck vermittelt. Daher sollte sie vor allem übersichtlich sein und sich nach den wissenschaftlichen Regeln orientieren.
Warum ist eine detaillierte Struktur wichtig? An welche formalen Vorgaben haben sich Studierende zu halten? Dieser Beitrag gibt dazu die wichtigsten Informationen. Daneben werden Hinweise gegeben, nach welchen Aspekten eine Bachelorarbeit gegliedert werden kann und welche Gewichtung sinnvoll ist. Die Grundlagen gelten übrigens ebenso für Masterarbeiten.
Gliederung der Bachelorarbeit: Warum ist eine fundierte Struktur wichtig?
Zunächst ist die Gliederung für den Verfasser eine enorme Hilfestellung. Er schafft sich damit den roten Faden, der sich durch die gesamte Arbeit ziehen sollte. Aus diesem Grund ist es notwendig, die Gliederung vor dem Schreiben gründlich auszuarbeiten. Nur so behält der Studierende den Überblick und hat ebenso die Gewichtung sowie die wissenschaftliche Argumentation immer im Blick.
Als Verfasser einer Bachelorarbeit sollte immer beachtet werden, dass der Leser sich zunächst am Inhaltsverzeichnis orientiert. Ist es perfekt strukturiert, erkennt der Betrachter in kürzester Zeit, um welche Inhalte es geht und wie diese gewichtet sind. Ebenso sind das Interesse und der Lesefluss besser, wenn Schwerpunkte der Arbeit sofort erkannt werden.
Wird die Gliederung vor dem Schreibprozess erstellt, kann diese als Gesprächsgrundlage mit dem Betreuer eingesetzt werden. Er ist so besser in der Lage, unterstützende Anregungen zu geben. Gleichzeitig wird auf diese Weise sichergestellt, dass der Inhalt und die Herangehensweise mit den Vorstellungen des Betreuers übereinstimmen.
Die in eine Gliederung investierte Zeit zahlt sich spätestens beim Schreibprozess aus. Ein zielgerichtetes Arbeiten fällt dadurch leichter und ein Verzetteln wird vermieden. Der Schreiber der Bachelorarbeit konzentriert sich auf das Wesentliche.
Die formalen Vorgaben
Wie bei jedem umfangreichen fachlichen Text sorgen Kapitel und Unterkapitel für Übersicht und gute Lesbarkeit.
Wichtig: Die Gliederungsebenen im Inhaltsverzeichnis müssen sich bei der Gestaltung der Kapitel und Unterkapitel sofort wiederfinden; dazu dienen die Klassifizierungsnummern. Vortexte und Nachtexte sind von diesen Kennzeichnungen ausgenommen.
Dies sind etwa das Abstract oder die Danksagung. Existieren an der Hochschule keine Vorgaben hinsichtlich des Layouts, sind wahlweise arabische oder lateinische Ziffern sowie Großschreibung und Kleinschreibung möglich. Das Wichtigste ist, dass dem Leser eine optimale Übersicht gegeben wird.
Beispiele von Gliederungen
Numerische Gliederung:
1. Kapitel
1.1 Kapitel
1.2 Kapitel
1.2.1 Kapitel
1.2.2 Kapitel
1.3 Kapitel
1.3.1 Kapitel
1.3.2 Kapitel
1.3.2.1 Kapitel
1.3.2.2 Kapitel
1.3.2.3 Kapitel
1.3.2.4 Kapitel2. Kapitel
Alphanumerische Gliederung:
A Kapitel
I Kapitel
II Kapitel
a Kapitel
b Kapitel
III Kapitel
a Kapitel
b Kapitel
1 Kapitel
2 Kapitel
3 Kapitel
4 Kapitel
B Kapitel
Gliederung Bachelorarbeit Literaturarbeit
Schreiben Sie eine Bachelorarbeit, die ausschließlich auf der Analyse relevanter wissenschaftlicher Quellen basiert? Wir haben für Sie eine vorläufige Gliederung zusammengestellt. Sie können diese herunterladen und bei der Erstellung Ihrer Arbeit verwenden.
Gliederung Bachelorarbeit empirisch
Sie schreiben eine empirische Bachelorarbeit und brauchen eine Vorlage für den Aufbau? In unserer PDF-Datei finden Sie eine mögliche Gliederung, nach der Sie Ihre Arbeit strukturieren können.
Was außerdem zu beachten ist
Das Inhaltsverzeichnis soll den Leser über die Inhalte informieren, die ihn erwarten und sollte ihn zum Weiterlesen animieren. Aus diesem Grund ist der Sprachstil nicht zu vernachlässigen. Prägnante Formulierungen werden durch Substantive erreicht, wie „Fazit“, „Überblick“ oder „Methodenwahl“.
Überschriften müssen aussagekräftig sein. Daher sind Füllwörter zu vermeiden. Bei allem muss der sachliche Stil den Gepflogenheiten der Wissenschaft entsprechen. Zur Prägnanz gehört, dass mit Unterpunkten keine Hauptpunkte wiederholt werden.
Beim Wechsel zwischen römischen und arabischen Ziffern ist auf die korrekte Umsetzung der Formatierung im Textverarbeitungsprogramm zu achten.
Darüber hinaus gelten grundsätzlich folgende Regeln:
- Vier Gliederungsebenen sollten das Maximum sein, damit die Struktur nachvollziehbar bleibt.
- Zur guten Übersichtlichkeit gehört es, nicht mehr als acht Unterpunkte je Hauptpunkt aufzuführen.
- Ein Gliederungspunkt ist nur angebracht, wenn der Text des Kapitels mindestens eine halbe Seite füllt.
- Um das Auffinden der Texte zu erleichtern, müssen im Inhaltsverzeichnis die entsprechenden Seitenangaben aufgeführt werden.
- Ziffern werden mit Punkten getrennt, wobei hinter der letzten Ziffer kein Punkt steht. Textverarbeitungsprogramme bieten hierzu automatische Formatierungen an, womit Fehler vermieden werden.
- Eine Gliederungsebene mit nur einem weiteren Gliederungspunkt macht keinen Sinn. Eine neue Gliederungsebene muss also mindestens zwei Gliederungspunkte enthalten.
Gliederungsmöglichkeiten einer Bachelorarbeit
Die Form der Gliederung ist stark von der Fachrichtung sowie dem gewählten Thema abhängig. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig über Vorgaben des Fachbereichs zu informieren. Grundsätzlich wird immer zu Beginn die theoretische Grundlage geschaffen und anschließend der Weg aufgeführt, wie der Verfasser zu den Ergebnissen gekommen ist. Anschließend folgen die Diskussion und Zusammenfassung. Bei allen Gliederungen ist es wichtig, dass die Kapitel logisch aufeinander aufbauen.
Klassischer Bachelorarbeit Aufbau einer empirischen Arbeit:
1. | Deckblatt |
2. | Abstract (kurze Zusammenfassung, Forschungsfrage, Relevanz, Ergebnisse) |
3. | Einleitung (Vorstellung der Forschungsfrage und Relevanz; Überblick Theorie, Ergebnisse; kurze Beschreibung des Aufbaus) |
4. | Forschungsstand (mit Forschungslücken und Ableiten der Forschungsfrage) |
5. | Theorie (Beschreibung Argument, Formulierung Hypothesen) |
6. | Forschungsdesign (Begründung Methode und Fallauswahl, Beschreibung der Daten) |
7. | Empirische Ergebnisse |
8. | Diskussion und Interpretation |
9. | Fazit (Reflexion über Beitrag und Grenzen, Hinweis auf weitere Forschung) |
10. | Literaturverzeichnis |
Andere mögliche Gliederungen sind die Darstellung chronologischer Abläufe oder das Vergleichen mehrerer Aspekte und Untersuchungen von Ursachen und Wirkungen. Ebenso kann die Gliederung eine Darstellung induktiver oder deduktiver Abfolgen sein.
Die Gewichtung der einzelnen Kapitel
Zur perfekten Gliederung einer Bachelorarbeit gehört ein stimmiges Verhältnis der einzelnen Bestandteile zueinander. Ebenso sollte die Gewichtung der Kapitel des Hauptteils ausgewogen sein.
Einleitung
Die Einleitung der Bachelorarbeit führt in kurzer Form prägnant zum Thema. Sie enthält eine Präzisierung der Forschungsfrage sowie die Zielsetzung und die Formulierung geeigneter Hypothesen. Bereits bei der Themenwahl sollte bekanntlich darauf geachtet werden, das Thema exakt einzugrenzen. Die Begründung für die Eingrenzung darf in der Einleitung nicht fehlen.
Dies sollte anhand des aktuellen Forschungsstands geschehen und dabei ausgeführt werden, in welchen Publikationen das Thema bereits behandelt wurde. Auch ein Hinweis, welche wissenschaftlichen Wege bisher gegangen wurden, ist an der Stelle angebracht.
Im Normalfall hat die Einleitung einen Umfang von etwa 15 Prozent der wissenschaftlichen Arbeit.
Je nach Bedarf können in weiteren Kapiteln theoretische Grundlagen folgen. Dies können etwa Definitionen sein, um für ein besseres Verständnis zu sorgen. Diese Kapitel sind ebenso dazu geeignet, dem Leser ein notwendiges Basiswissen zu verschaffen.
Hauptteil
Im Hauptteil ist besonders auf die Gewichtung der einzelnen Themenbereiche zu achten, um die Relevanz herauszustellen. Priorisierte Punkte erhalten demnach einen größeren Textanteil. Der Umfang des Hauptteils sollte mindestens 60 Prozent der gesamten Bachelorarbeit ausmachen.
Beispielhafte Gliederung des Hauptteils:
Theoretischer Teil
Fragen zur Untersuchung werden mithilfe von Literatur beantwortet
Methodik
Beschreibung der Forschungsmethoden
Analyse
Analyse der Forschungsfrage und Feststellung der Ergebnisse
Diskussion
Ergebnisse werden diskutiert und mögliche Fragen besprochen
Die Vorgehensweise in einer wissenschaftlichen Arbeit muss immer nachvollziehbar sein. Daher ist es wichtig, die Forschungsmethoden exakt zu erklären. Zur besseren Übersicht eignen sich Unterkapitel. Etwa zur Auswahl der Methoden, zur Problemanalyse oder zur Analyse der empirischen Daten.
Es muss darüber hinaus deutlich zu erkennen sein, was der Verfasser der Arbeit selbst geleistet hat und was von anderer Stelle übernommen wurde.
Ergebnisteil
An dieser Stelle werden die Forschungsfragen konkret beantwortet. Die Argumentation im Ergebnisteil der Bachelorarbeit muss gemäß den wissenschaftlichen Grundsätzen objektiv, klar, inhaltlich korrekt und nachvollziehbar sein.
Dies sollte sich bereits in der Gliederung zeigen. Es folgt die selbstkritische Einschätzung der Feststellungen in Bezug auf den Mehrwert für die Wissenschaft.
Zusammenfassung
Dies ist das Fazit der wissenschaftlichen Arbeit. Es ist die abschließende Zusammenfassung der in der Bachelorarbeit erarbeiteten Ergebnisse. Wichtig: Alle Fragen aus der Einleitung sollten aufgegriffen werden. Hier schließt sich der Kreis und der berühmte rote Faden findet sich wieder, wenn Zusammenfassung und Einleitung sowohl inhaltlich als auch stilistisch eine Einheit bilden.
Eine kurze kritische Diskussion rundet die Zusammenfassung ab. Nach der Forschung offengebliebene Fragen können ebenso thematisiert werden wie Anregungen und Ausblick zur weiteren möglichen Forschung. Der Umfang einer Zusammenfassung beträgt im Regelfall rund fünf Prozent der gesamten Bachelorarbeit.
FAQ zum Thema “Gliederung der Bachelorarbeit”
➡️ Kapitel und Unterkapitel müssen übersichtlich und gut lesbar sein. Die Gliederungsebenen im Inhaltsverzeichnis müssen sich in den Kapiteln und Unterkapiteln widerspiegeln. Ziffern werden mit Punkten getrennt, wobei hinter der letzten Ziffer kein Punkt steht.
➡️ Eine numerische Gliederung verwendet ausschließlich Zahlen (z.B., 1, 1.1, 1.1.1), während eine alphanumerische Gliederung Buchstaben und Zahlen kombiniert (z.B., A, I, a, 1).
➡️ Vier Gliederungsebenen sollten das Maximum sein, um die Struktur nachvollziehbar zu halten.
➡️ Die Einleitung sollte prägnant in das Thema einführen, die Forschungsfrage und Zielsetzung darlegen und einen Überblick über den Aufbau der Arbeit geben. Sie sollte etwa 15 Prozent des Umfangs der Arbeit ausmachen.
➡️ Der Hauptteil ist der zentrale Bestandteil der Arbeit und sollte mindestens 60 Prozent des Umfangs ausmachen. Er sollte in theoretischen Teil, Methodik, Analyse und Diskussion gegliedert sein.
➡️ Im Ergebnisteil werden die Forschungsfragen konkret beantwortet. Die Argumentation muss objektiv, klar und nachvollziehbar sein. Eine selbstkritische Einschätzung der Ergebnisse ist ebenfalls erforderlich.
➡️ Die Zusammenfassung sollte alle in der Einleitung aufgeworfenen Fragen aufgreifen, die Ergebnisse zusammenfassen und eine kritische Diskussion beinhalten. Sie sollte etwa fünf Prozent des Umfangs der Arbeit ausmachen.