Eine kurze Einführung in die Bedeutung des Wortes Coaching
Coaching ist ein zielorientierter Prozess und wirkt unterstützend und stärkend. So hilft es dabei, die persönliche Leistungsfähigkeit zu fördern und sich auch in schwierigen Phasen zu motivieren. Coaching gibt es in vielen Bereichen. Ganz unterschiedliche Angebote verstecken sich hinter dem Begriff. Wer sich gerade in einer komplizierten persönlichen Situation befindet, geht zum Personal Coach. Viele Firmen zahlen zumindest ihren Führungskräften regelmäßiges Businesscoaching für die berufliche und persönliche Weiterentwicklung. Und ganz generell ist es in vielen Kreisen anerkannt, sich externe Hilfe durch einen Coach zu holen, wobei der Coachingbegriff recht unterschiedlich ausgelegt werden kann. Coaching ist ein zielorientierter Prozess und begleitet Selbstreflexionsprozesse, stärkt die Selbstregulationskompetenz und fördert damit die individuelle Leistungsfähigkeit und Gesundheit.
Also was ist Wissenschaftliches Coaching?
Wissenschaftliches coaching ist ein:
Wissenschaftscoaching ist klassisches Coaching im Kontext von Wissenschaft. Es bietet somit auch Unterstützung und Begleitung bei der Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten: Wissenschaftliche Abschlussarbeiten, Bachelorarbeiten, Masterarbeiten, Diplomarbeiten, Dissertationen, Habilitationen. Es versteht sich als punktuelle oder kontinuierliche Begleitung von Studierenden bei der Erarbeitung und Erstellung eines wissenschaftlichen Schreibens. Wissenschaftscoaching ist nicht Training oder Fachberatung – es ist prozessorientierte “Hilfe zur Selbsthilfe”, eine Unterstützung in der optimalen Nutzung der eigenen Stärken und Fähigkeiten. In folgenden Situationen (im Rahmen der Erstellung einer wissenschaftlichen Arbeit) kann Wissenschaftscoaching helfen:
- Zu Beginn der Arbeit: Was ist das Ziel? Wie kann ich das Ziel möglichst effizient und qualitätsvoll erreichen?
- Wenn schon viel Material gesammelt ist und viele Ideen gewachsen sind, sich jedoch kein effizienter und lustvoller “Start ins Tun” einstellt.
- Wenn ein effizientes Weiterkommen nicht mehr möglich scheint und alles irgendwie ins Stocken geraten ist.
- Wenn schon die eine oder andere schlaflose Nacht voll Gedanken und Sorgen an die wissenschaftliche Arbeit erlebt wurde.
- Wenn sich die wissenschaftliche Arbeit irgendwie nicht abschließen lässt und kein Ende in Sicht scheint.
Wissenschaftliches Coaching hat (unter anderem) folgende Ziele:
- Einen Rahmen schaffen, in dem ein effizientes und lustvolles Weiterkommen im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit möglich ist.
- Blockaden jeglicher Art auf Ursachen und Sinnhaftigkeit hinterfragen und diese auflösen.
- Auf grundsätzliche, methodische Fragen Antworten geben, mögliche Wege aufzeigen und konkrete Hilfestellung leisten.
Wissenschaftscoaching bedeutet nicht, die Verantwortung für das Weiterkommen zu delegieren – es ist vielmehr das aktive und professionell unterstützte Zugehen auf bestehende Herausforderungen, Blockaden und Probleme. Die Erfahrung zeigt, wenn Wissenschaftscoaching als Chance und nicht als “Scheingefecht” gesehen wird, ist es schon sehr schwierig, keine zählbaren Erfolge zu erzielen.
Methoden von Wissenschaftscoaching:
Das Wissenschaftscoaching ist eine Kombination aus Coaching (Klären von Ursachen und Überwindung der Schwierigkeiten bzw. der Krise), Verhaltenstraining (z. B. zum Zeitmanagement, zu Arbeitsplanung und Arbeitsverhalten sowie zur Priorisierung von Aufgaben) und Beratung (zu einzelnen Aspekten des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreibens wie Exzerpieren und Zitieren).
Während des Wissenschaftscoachings werden gelegentlich Fragen gestreift zu Themen- und Methodenwahl, Literaturrecherche und Literaturauswahl, Zitierweise sowie Aufbau und Strukturierung der wissenschaftlichen Arbeit. Diese Themen werden beratend behandelt und sollten zusätzlich in kollegialen Gesprächen (z. B. Doktorandenkolloquium), mit einem Tutor oder dem Betreuer der Arbeit, dem Doktorvater bzw. der Doktormutter geklärt werden.
Ziele des Wissenschaftscoachings:
Grundsätzliches Ziel ist die Fertigstellung und Abgabe der Arbeit, der Abschluss des Studiums bzw. die Promotion.
Bei der Fertigstellung einer Hausarbeit oder Bachelorarbeit ist das Ziel des Wissenschaftscoachings außerdem die Erlangung von Kompetenz und Selbstwirksamkeit beim wissenschaftlichen Arbeiten.
Aufwand des Wissenschaftscoachings:
In einem Erstgespräch werden der individuelle Anlass, die möglichen Schwerpunkte und der Ablauf des Wissenschaftscoachings besprochen sowie Dauer und Kosten kalkuliert. Das Erstgespräch dient außerdem der Einschätzung, ob eine erfolgreiche Zusammenarbeit im besprochenen Rahmen möglich ist.
Wissenschaftliche Betreuung: Coaching im universitären context für studenten
Die Begriffe „Wissenschaftliches Coaching“ und „Akademisches Coaching“ werden häufig synonym verwendet, da beide eindeutig einen Bezug zur universitären Arbeit ausdrücken. Obwohl die Zielgruppe nun ganz klar benannt ist, bleibt noch viel Raum für die Methodik und Methoden der Coacharbeit sowie für das generelle Ziel des Coachings.
Anlässe für ein Wissenschaftscoaching sind zum Beispiel der Beginn einer wissenschaftlichen Arbeit, sei es im Rahmen einer Dissertation oder einer Masterarbeit oder als Wissenschaftler in einem Forschungsprojekt.
Auch im Verlaufe einer Arbeit auftretende Schreibblockaden und Prüfungsängste oder Überforderung und Integration von wissenschaftlicher Tätigkeit und Familie sind Themen für ein Wissenschaftscoaching.
Ein guter Wissenschaftstrainer bietet umfassende und professionelle Unterstützung für wissenschaftliches Schreiben und universitäre Aktivitäten. Seine Methodik ist breit gefächert und umfasst Elemente der Beratung, des Coachings und des Trainings. Akademische Coaches sind in aller Regel selbst promoviert und/oder habilitiert und bringen solide wissenschaftliche Erfahrung mit.
Das Angebot richtet sich an universitäre Wissenschaftler verschiedener oder manchmal auch nur einer Fachrichtung, an PromoventInnen, an ProfessorInnen oder auch an Studierende.
Beratung und Coaching für gute wissenschaft
Akademisches Coaching kombiniert häufig fachliche Beratung mit klassischem Coaching und wissenschaftliche Betreuung. Wenn die wissenschaftliche Arbeit aufhört oder überhaupt nicht erfolgreich anläuft, kann das viele Ursachen haben, die sich oft gegenseitig beeinflussen. Technische Mängel oder strukturelle Schwächen können das wissenschaftliche Arbeiten ebenso erschweren wie Schwierigkeiten im persönlichen Zeitmanagement oder private Stresssituationen. Je nach Schwerpunkt bieten viele Wissenschaftstrainer auch weitere Dienstleistungen an wie z. B. Korrektorat und Lektorat, Schreibcoaching, Entscheidungscoaching, Stressbewältigung oder Kolloquien sowie Seminare zu bestimmten inhaltlichen Themen für ihre Zielgruppe.
Ghostwriting ist kein Wissenschaftscoaching
Was ist Ghostwriting?
Ghostwriting bedeutet, einen autobiographischen oder sonstigen Artikel im Namen einer Person zu schreiben, die dann als Autor genannt wird.
Ghostwriter werden im Auftrag eines Verlages, einer vermittelnden Agentur oder eines Autors tätig, insbesondere wenn der in der Titelei ausgewiesene Autor nicht genügend Zeit oder keine ausreichenden Fähigkeiten besitzt, um „sein“ Werk selbst zu verfassen.
Unterschiede zwischen Ghostwriting und Wissenschaftscoaching
Abzugrenzen ist dies jedenfalls von den sehr präsenten Angeboten zum Ghostwriting, die oft unter dem Begriff „Wissenschaftliches Coaching“ angeboten werden, auf den zweiten Blick aber ganz klar ist, dass sie nichts mit Coaching zu tun haben. In der Regel können Sie bei einem Ghostwriter ein Dokument zu einem gewünschten Thema kaufen, z. B. für ein Buch oder als Manuskript für eine Rede, bei dem der eigentliche Autor nicht genannt werden muss. Viele Menschen, auch die Prominenten, nehmen die Dienste von Ghostwritern in Anspruch, insbesondere, wenn sie wissen, dass ihre eigenen Schreibfähigkeiten nicht so gut sind, wie sie es gerne hätten. Von einem Ghostwriter, der seine Dienste unter dem Deckmantel des „Wissenschaftscoaching“ anbietet, können Sie mehr oder weniger hochwertige Abschluss- oder Qualifizierungsarbeiten ganz oder teilweise kaufen. Als Kunde erbringen Sie hier keine eigenständige Dienstleistung.
Wichtige Elemente einer Diplom-, Master- oder Doktorarbeit an jemanden anders zu delegieren ist allerdings verboten. Meinst muss sogar an Eidesstatt versichert werden, dass eine Arbeit selbstständig verfasst wurde. Ein Verstoß gegen diese Versicherung kann auch noch zur nachträglichen Aberkennung des Titels führen.
Wenn eine Arbeit oder zumindest den Großteil der Vorarbeiten gekauft wird, kommt damit außerdem das erhebende Gefühl abhanden, selbst eine großartige Leistung erbracht zu haben, für die man nun den Lohn bzw. die Anerkennung erhält.
Hilfe zur Selbsthilfe auf Augenhöhe
Im Wissenschaftscoaching für die Forschung und Lehre sowie den Entwicklungsbereich stehen häufig die Stressbewältigung sowie die Prävention von Burnout, das Erreichen einer gesunden Lebensbalance zwischen Privat- und Arbeitsleben im Fokus. Weitere Themen im Coaching für Fachkräfte und Führungskräfte des Wissenschaftsbereichs sind etwa die Verbesserung des eigenen Zeitmanagements, die Stärkung der Kommunikationsfähigkeit, die Projektplanung und Projektkoordination, die Weiterentwicklung der Führungskompetenz, das lösungsorientierte Konflikt- und Problemmanagement oder Mobbing sowie Fragen der persönlichen und beruflichen Zielsetzungen oder der beruflichen (Um-)-orientierung.
Beim seriösen Wissenschaftscoaching hingegen erhält der Klient Hilfe zur Selbsthilfe, sodass er schneller, besser und stressfreier die eigene Arbeit erfolgreich abschließen kann. Diese persönliche und auch fachliche Unterstützung bei einer Arbeit ist völlig legal und entspricht dem, was ein guter Betreuer oder Doktorvater ebenfalls tut oder tun würde.
Die Leistung eines guten akademischen Coaches ist es, die KlientInnen mit Offenheit und Empathie bei ihren eigenen wissenschaftlichen Zielen zu unterstützen. Neben persönlicher Integrität ist hierfür inhaltlich-fachliche Expertise erforderlich, schließlich ist meist nicht nur die Klärung konkreter Einzelfragen gefragt, sondern eine ganzheitliche Herangehensweise an komplexe Fragestellungen, die sich auf Basis eigener universitärer Berufserfahrung bedeutend leichter begreifen lassen.
Nachfrage an Wissenschaftscoaches wächst
Immer häufiger sind Coaches in der Personalentwicklung, Hochschuldidaktik oder Nachwuchsförderung gefordert. Hochschuljobs sind oft so komplex, dass der Bedarf an Wissenschaftscoaches wächst.
Die Coaches unterstützen in Einzelgesprächen etablierte Professoren ebenso wie Nachwuchsforscher oder Verwaltungsmitarbeiter, die vor großen Herausforderungen stehen oder sich in Konfliktsituationen befinden. Die Grenze zwischen Beruflichem und Privatem ist dabei oft fließend. Coaches sind deshalb nicht nur Berater, sondern auch professionelle Vertrauenspersonen. Klar ist auch, dass alles, was in diesem Raum besprochen wird, nur für den Coach und seinen Klienten bestimmt ist.
Sie lassen sich darin coachen, wie sie sich Autorität verschaffen können, auch wenn Konflikte dabei vorprogrammiert sind. Oder sie suchen mithilfe des Begleiters auf Zeit einen Weg, wenn sie als Lehrstuhlinhaber nicht mehr nur gut forschen, sondern auch gut lehren sollen. Schließlich ist das kein Selbstläufer. Die Begleitung durch einen unabhängigen Coach kann hilfreich sein.
FAQ
Wissenschaftscoaching ist ein zielorientierter Prozess, der Studierende und Wissenschaftler bei der Erstellung wissenschaftlicher Arbeiten unterstützt. Es fördert die Selbstreflexion und stärkt die Selbstregulationskompetenz, um effizienter und qualitativ hochwertiger zu arbeiten.
Es kombiniert Coaching-Techniken zur Klärung von Ursachen und Überwindung von Hindernissen mit Verhaltenstraining zum Zeitmanagement, zur Arbeitsplanung und zur Priorisierung von Aufgaben sowie mit Beratung zu wissenschaftlichen Arbeitsmethoden wie Exzerpieren und Zitieren.
Wissenschaftscoaching fördert die Selbstständigkeit und unterstützt die Klienten dabei, ihre eigenen wissenschaftlichen Arbeiten zu verfassen. Im Gegensatz dazu delegiert Ghostwriting die Verantwortung für das Schreiben an Dritte.
Ja, seriöses Wissenschaftscoaching unterstützt die Selbsthilfe der Klienten. Es bietet keine vorgefertigten Arbeiten an, sondern fördert die persönliche und fachliche Entwicklung der Klienten.