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Eine gute Quellenanalyse schreiben

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Eine gute Quellenanalyse schreiben
Veröffentlicht: 16.05.2024
Erneut: 16.07.2024

Quellenanalyse – Viele Studierende der Geschichtswissenschaften werden während ihres Studiums mit dem Verfassen einer Quellenanalyse konfrontiert. Vor dem Schreiben stellt sich die Frage, wie eine Quellenanalyse aussieht und welche Quellen in den Mittelpunkt der Hausarbeit gestellt werden sollten.

Zur möglichen Auswahl für die Analyse steht eine ganze Reihe unterschiedlicher Quellen. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen ist ein zentrales Thema der Wissenschaften, mit dem sich angehende Historiker beschäftigen. Denn geschichtswissenschaftliche Aussagen müssen an Quellen aus der Zeit überprüft werden können.

In diesem Beitrag sollen im Folgenden die wichtigsten Punkte, die beim Schreiben einer Quellenanalyse beachtet werden sollten, ausgeführt werden. Zunächst wird im nächsten Abschnitt die Auswahl einer geeigneten Quelle dargelegt.

Die Auswahl einer geeigneten Quelle

Die Auswahl der geeigneten Quelle folgt dem Erkenntnisinteresse des Studierenden. Ein Kanon kann für Quellen nicht sinnvoll definiert werden. Vielmehr muss bei der Quellenanalyse der Autor selbst mitentscheiden, was er für wichtig oder unwichtig hält und was relevant ist. Dennoch werden in der Regel den großen Geschichtsepochen Antike, Mittelalter und Neuzeit typische Quellen zugeordnet.

Die Epochen lassen sich aber nicht auf bestimmte Quellenarten beschränken. So finden sich bei den Quellen der Antike Ausgrabungsfunde, literarische Quellen und Inschriften, die Antike kann aber nicht nur auf diese Quellengattungen begrenzt werden. Genauso können andersherum diese Quellenarten auch in anderen Epochen verwendet werden. So kennen viele die Graffiti aus Pompeji, die aus der Antike stammen, als Quelle.

Doch auch im Reichstag hinterließen die Soldaten der sowjetischen Armee in die Wände geritzte Nachrichten nach der Befreiung von 1945. Auch diese Einritzungen und Schriften im Reichstag in Berlin stellen eine legitime Quelle der Zeitgeschichte dar.

Welche Quellen können einer Quellenanalyse zugrunde liegen?

Die Frage, was eine Quelle ist, beschäftigt alle Geschichtswissenschaftler. Die Definition des Begriffs der Quelle unterlag dabei stetigen Veränderungen. So lautete eine Definition des deutschen Geschichtswissenschaftlers Johann Gustav Droysen, dass es sich bei Quellen um „Überreste“ handelt, die als historisches Material aus der Vergangenheit noch vorhanden sind oder in den Auffassungen der Menschen überliefert wurden.

„Überreste“ werden zufällig überliefert und sind nicht als zukünftige Quelle entwickelt worden. „Tradition“ hingegen bezeichnet Quellen, die für die Nachwelt konzipiert und weitergegeben wurden. Als Beispiel für „Tradition“ kann hier die „Zeitkapsel“, in der verschiedene Gegenstände ausgewählt und für die Zukunft konserviert werden, genannt werden.

Ein Beispiel für „Überreste“ wäre eine Mülltonne, die aus der gleichen Epoche zufällig samt Inhalt erhalten bleibt.

Nach dem deutschen Historiker Ernst Bernheim gibt es drei Arten von Quellen:

1. Unmittelbare Beobachtungen und Erinnerungen
2. Berichte a) mündliche Tradition
b) schriftliche Tradition
c) bildliche Tradition
3. Überreste a) Überbleibsel
b) Denkmäler

Die Definition einer Quelle verändert sich im Laufe der Zeit. Der Dreischritt Heuristik, Kritik und Interpretation bleibt im Gegensatz dazu weiter bestehen. Denn das Erkenntnisinteresse und eine explizite Fragestellung sind, wie oben erwähnt, entscheidend für die Auswahl der Quelle.

Weiterhin wird häufig zwischen Primär- und Sekundärquellen unterschieden. Eine solche Klassifizierung ist, da sie nur auf einer theoretischen Ebene verbleibt, nicht immer gewinnbringend. Zudem wird eine vermeintliche Primärquelle zu einer Sekundärquelle, wenn durch Untersuchungen vorher entstandene Quellen neu aufgefunden werden.

Eine Quelle kann wie folgt verstanden werden:

  • Alles kann zu einer Quelle werden, woraus die Geschichtswissenschaft Informationen über die Vergangenheit gewinnen kann.
  • Die Fragestellung entscheidet, was als Quelle herangezogen werden kann.
  • Der Dreischritt Heuristik, Kritik und Interpretation bildet die Grundlage für die spätere Quellenanalyse.

Nach der Darstellung für die Auswahl der Quelle soll nun im nächsten Abschnitt die Fragestellung bei der Quellenanalyse erörtert werden.

Die Quellenanalyse richtet sich nach der Fragestellung

Eine Quellenanalyse sollte immer einer konkreten Fragestellung folgen. Nur so können die verwendeten Quellen tatsächlich analysiert und die dahinterstehenden Aussagen im Kontext der Zeit erfasst werden. Trotz der großen Unterschiede der Quellenarten können die W Fragen der Quellenkritik als gemeinsamer Nenner betrachtet werden.

Zunächst sollte sich dennoch eine eigene Fragestellung überlegt werden, die mit der Analyse der Quelle beantwortet werden soll. Hinterher kann die eigene Fragestellung mit den W-Fragen abgeglichen werden.

Bevor näher auf die W-Fragen der Quellenanalyse eingegangen wird, folgt zunächst eine Darstellung der unterschiedlichen Quellen der Epochen.

Lassen sich Quellengattungen einer Epoche eindeutig zuordnen?

Zwar kann, wie bereits erwähnt, eine Quelle nicht eindeutig einer Epoche zugeordnet werden. Allerdings sorgen Einflüsse aus der Umwelt und technische Entwicklungen dafür, dass manche Quellen aus bestimmten Epochen nicht mehr oder auch vermehrt auftauchen. So finden sich etwa vor dem Buchdruck nur wenige gedruckte Schriften, nach der Erfindung des Buchdrucks findet sich dann eine große Masse an gedruckten Materialien.

Dennoch bietet die Zuordnung der vielen verschiedenen Quellen aus den Epochen zu Gattungen eine gute Orientierung. Eine kurze Darstellung der Zuordnung folgt im nächsten Abschnitt.

Die Quellen der Antike

Für die Antike sind besonders die sogenannten „Überreste“ von großer Wichtigkeit. Dazu gehören u. a.: Inschriften und Überreste aus Ausgrabungen durch Archäologen; außerdem Münzen und überlieferte Schriften der Autoren aus der Antike. Um die Quellen aus der Antike analysieren zu können, sind Geschichtswissenschaftler auf die Nachbardisziplinen wie etwa die Archäologie oder die Kunstgeschichte angewiesen.

Die wohl bedeutendsten Quellen aus der Antike sind die literarischen Quellen, auch wenn sie nur lückenhaft erhalten geblieben sind. Die Rekonstruktion der schriftlichen Quellen aus der Antike stellt sich allerdings als äußerst schwierig dar. Denn oft sind die Texte im Mittelalter per Hand neu abgeschrieben worden und wurden in klösterlichen Bibliotheken aufbewahrt.

Bei der Interpretation dieser Quellen greift die Geschichtswissenschaft auf die Philologie zurück. Denn antike literarische Texte können nicht als reiner Informationsspeicher gelesen werden, sondern als Texte mit einer bestimmten Intention.

Die Quellen der Antike sind stärker als Quellen anderer Epochen durch die Interpretationsbedürftigkeit geprägt. Denn meist müssen die Quellen aufwendig rekonstruiert werden und liegen nur unvollständig vor.

Die Quellen aus dem Mittelalter

Für das Mittelalter gelten Urkunden als die Hauptquelle dieser Epoche. Aus den Urkunden lassen sich Rechtsakte, aus denen etwa Besitz-, Herrschafts- und Familienverhältnisse abgeleitet werden, wiedergeben. Dazu gehören auch die Siegel, die mit den Urkunden zusammen ebenfalls als Quellen aus dem Mittelalter untersucht werden.

Ebenso sind die Wappen, die seit dem 12. Jahrhundert vermehrt in Europa auftraten, Quellen dieser Epoche. Sie können aber, wie auch die anderen Quellen, nicht allein dieser Epoche zugeschrieben werden.

Wie auch für die Epoche der Antike muss bei der Untersuchung der Quellen aus dem Mittelalter auf Nachbardisziplinen zurückgegriffen werden, so zum Beispiel auf die Mediävistik, auf die christliche Archäologie oder die lateinische Philologie. Und ebenso wie die Quellen der anderen Epochen können die mittelalterlichen Quellen nach ihrer Beschaffenheit bzw.

Materialität unterschieden werden. Die schriftlichen Quellen können zudem nach erzählenden Texten sowie Urkunden, Dokumenten und Akten unterteilt werden.

Die Quellen der Neuzeit

Die Neuzeit wird häufig als das Aktenzeitalter bezeichnet (das Mittelalter wird dagegen als Urkundenzeitalter charakterisiert). Bei Akten handelt es sich um Dokumente der Verwaltung und der Behörden. Der Umfang an gesammelten Akten scheint grenzenlos. Bei der Untersuchung der Akten als Quellen der Neuzeit spielt die Aktenkunde als Hilfswissenschaft der Geschichtswissenschaftler eine große Rolle.

Die Quellen der Frühen Neuzeit

Die Quellen der Frühen Neuzeit sind geprägt von den neuen Möglichkeiten des Buchdrucks. Zudem sorgt die höhere Rate der Alphabetisierung in der Bevölkerung, die durch die Reformation ausgelöst wurde, dafür, dass eine große Menge an Druckschriften entstehen. Durch Zeitungen, die in regelmäßigen Abständen erscheinen, steht ein weiteres neues Medium dieser Zeit als Quelle im Mittelpunkt.

Die Quellen der Frühen Neuzeit sind zum Teil Neuerungen, wie der Buchdruck, zu einem anderen Teil bestehen die Quellen aber auch aus den gleichen wie in den Epochen zuvor. So existieren nach wie vor Münzen, Urkunden oder Inschriften. Für die Quellenanalyse ist der Quellenwert der neuen Gattungen entscheidend. Schwierig ist hier häufig die Beantwortung der Frage nach der Autorenschaft, da viele Schriften anonym verfasst wurden.

Die Quellen der Zeitgeschichte

Die Quellen der Zeitgeschichte sind ebenfalls von technischen Neuerungen geprägt. So entstehen Fotografien, Filme, Fernsehen und Radiosendungen, die als Quellen der Epoche dienen können. Auch die mündliche Überlieferung tritt als eine Quellenart vermehrt in den Vordergrund, stellt aber gleichzeitig viele Historiker vor große Herausforderungen.

Durch das Aufkommen des Internets und der neuen informationstechnischen Möglichkeiten steht die Geschichtswissenschaft vor einer zusätzlichen Herausforderung. Zum einen durch die große Masse an Informationen, die digital gespeichert werden können und die noch zu den Aktenarchiven und Bibliotheken der anderen Epochen hinzutreten.

Zum anderen ergeben sich Herausforderungen durch die einfachen Möglichkeiten der Erstellung von Kopien und Fälschungen. Als Beispiele seien etwa Photoshop oder bearbeitete Videos zu nennen. Dabei nehmen digitale Quellen weiter stark zu und werden in Zukunft Historiker vor weitere große Schwierigkeiten stellen.

Die Quellenanalyse der Zeitgeschichte steht demnach vor den gleichen Problemen in anderen Epochen. Auch hier ist das Erkenntnisinteresse der Studierenden entscheidend für die Analyse.

Die W-Fragen der Quellenanalyse

Die W-Fragen der Quellenanalyse

Zu Beginn einer Quellenanalyse steht in der Regel eine kurze Beschreibung des Inhalts der Quelle, danach folgen die Fragen an die Quelle. Die Aussagekraft einer Quelle hängt nicht von der Unterteilung in verschiedene Gattungen und auch nicht von der Zuordnung zu einer bestimmten Epoche ab.

Bei der Quellenanalyse sind zunächst die acht W-Fragen zu beantworten:

  1. Wer ist bei dieser Quelle der Verfasser?
  2. Wann ist die Quelle entstanden?
  3. Wo wurde die Quelle erstellt?
  4. Welche Art von Quelle?
  5. Wen hat die Quelle als Empfänger im Visier?
  6. Wie ist die Quelle überliefert?
  7. Warum wurde diese Quelle erstellt?
  8. Wovon erzählt die Quelle und wovon erzählt sie nicht?

Nach jeder dieser Fragen tauchen weitere Fragen auf, die sich nach der inneren und äußeren Quellenkritik unterscheiden lassen. Die äußere Quellenkritik analysiert die Echtheit und die Vollständigkeit der Quelle. Bei der inneren Quellenkritik spielen die Zeitnähe sowie Perspektiven, Wertungen und Widersprüche eine Rolle. Aus diesen acht W-Fragen können dann eigene Thesen formuliert werden.

Quellen stehen demnach nicht für sich und treffen keine eindeutige Aussage über die Zeit, aus der sie stammen. Erst durch die Fragen kann eine Erkenntnis aus ihnen gewonnen werden. Auch sollte bei einer Quellenanalyse geklärt werden, wozu die Quelle Aussagen erlaubt und wozu die Quelle keine Aussagen ermöglicht.

Durch den Vergleich der Quelle mit anderen Quellen kann die Quellenanalyse zusätzlich geschärft werden. So können historische Sachverhalte aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden.

Quellenanalyse Beispiel Geschichte

Um die theoretischen Grundlagen nachvollziehen zu können, hat die Fernuniversität Hagen ein exemplarisches Beispiel veröffentlicht und hier zum Download zur Verfügung gestellt.

FAQ zum Thema “Eine gute Quellenanalyse schreiben”

Welche grundlegenden Schritte umfasst das Schreiben einer Quellenanalyse?

✔️ Eine gute Quellenanalyse umfasst die Auswahl einer geeigneten Quelle, die Formulierung einer klaren Fragestellung, die Anwendung der W-Fragen der Quellenkritik (Wer, Wann, Wo, Welche Art, Wen, Wie, Warum, Wovon), sowie die Durchführung einer inneren und äußeren Quellenkritik.

Wie kann ein Ghostwriter bei einer Quellenanalyse helfen?

✔️ Ein Ghostwriter kann bei einer Quellenanalyse helfen, indem er die geeigneten Quellen recherchiert, die relevanten Fragestellungen formuliert und die Analyse gemäß wissenschaftlichen Standards strukturiert und verfasst.

Wie wird eine geeignete Quelle ausgewählt?

✔️ Die Auswahl der Quelle richtet sich nach dem Erkenntnisinteresse und der spezifischen Fragestellung des Studierenden. Die Quelle sollte relevant für das Forschungsthema sein und kann aus verschiedenen Epochen und Gattungen stammen.

Was versteht man unter „Überreste“ und „Tradition“ bei den Quellen?

✔️ „Überreste“ sind zufällig überlieferte Materialien, die nicht bewusst als Quellen für die Nachwelt entwickelt wurden. „Tradition“ hingegen bezeichnet Quellen, die bewusst für die Nachwelt konzipiert und weitergegeben wurden.

Wie kann man die W-Fragen der Quellenanalyse anwenden?

✔️ Die W-Fragen (Wer, Wann, Wo, Welche Art, Wen, Wie, Warum, Wovon) helfen, die Quelle systematisch zu untersuchen und relevante Informationen zu extrahieren, um eine fundierte Analyse durchzuführen.

Können Quellengattungen eindeutig einer Epoche zugeordnet werden?

✔️ Nein, Quellengattungen können nicht immer eindeutig einer Epoche zugeordnet werden. Einige Quellenarten sind zwar typisch für bestimmte Epochen, sie können jedoch auch in anderen Epochen auftreten.

Welche Quellen sind für die Antike besonders wichtig?

✔️ Für die Antike sind vor allem „Überreste“ wie Inschriften, Münzen und überlieferte literarische Schriften von Bedeutung. Diese Quellen müssen oft aufwendig rekonstruiert und interpretiert werden.

Was zeichnet die Quellen des Mittelalters aus?

✔️ Im Mittelalter gelten Urkunden, Siegel und Wappen als Hauptquellen. Diese Quellen geben Einblick in Rechtsakte, Besitzverhältnisse und gesellschaftliche Strukturen der Epoche.

Welche neuen Quellenarten brachte die Neuzeit hervor?

✔️ Die Neuzeit ist geprägt von Akten der Verwaltung und Behörden sowie einer großen Masse an gedruckten Materialien durch den Buchdruck. Zeitungen und andere Druckschriften spielen eine wichtige Rolle.

Prof. Dr. Conrad Rüth - Autor bei Akademily.de

Autor, Doctor

Coach, Professor Doktor Conrad Rüth hat Professur für Internationale Wirtschaftsbeziehungen bekleidet und Lehrstuhlvertretungen in Frankfurt und Berlin innegehabt. Jetzt leitet er den Akademily Blog sowie alle Veröffentlichungen, Änderungen und Sonderaktionen auf unserer Webseite.

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